Für die Freiwillige Feuerwehr in Seebach durfte ich einige Fotos aufnehmen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe dabei einen Blick auf die Räume und die Ausrüstung der Feuerwehr werfen können.
Highlights
Der Fuhrpark
Der Fuhrpark besteht aus drei Fahrzeugen: zwei Löschfahrzeugen und einem Gerätewagen-Transport. Jedes Fahrzeug hat eigene Bezeichnungen, aus welcher auch der Einsatzzweck hervorgeht. Eine FF liebt Abkürzungen, daher heißen diese einfach GW-T, LF 8-TS und LF 10/6.
Das erste Löschfahrzeug
Bei allen Einsätzen rückt das Löschfahrzeug 10/6 (LF10) aus. Darauf befindet sich neben jeweils 150 Metern B- und C-Schläuchen alles, was zum Beleuchten, Schneiden und Retten benötigt wird. Obwohl dieses Fahrzeug bereits 2006 angeschafft wurde, bringt es Leistungen der Superlative: Einsatzstellen können mit 2.000 Watt beleuchtet werden, der Generator liefert für die Beleuchtung und andere Aufgaben bis 10.000 Watt. Mit dieser Leistung könnte man zu Hause Waschen, Trocknen, Kochen und Duschen – gleichzeitig.
Nicht zu vergessen sind natürlich die 1.200 Liter Wasser, die mitgeführt werden.
Mit dieser großen Menge Wasser kann das Feuer bereits angegriffen werden, wenn der Hydrant noch nicht angeschlossen ist. Noch erstaunlicher als das Wasser – immerhin die Menge von vier vollen Badewannen – im Fahrzeug, ist die Menge, die es verteilen kann. Bei einer Pumpleistung von 2.000 Litern pro Minute bleibt nicht viel Zeit den Hydranten zu finden, sonst ist der Tank in einer guten halben Minute leer. Aber auch das sollte kein Problem sein, denn das LF kann neun Personen aufnehmen, die sich sofort an die Arbeit machen.
Der Gerätewagen-Transport
Bei den meisten Einsätzen ist der Gerätewagen-Transport (GW-T) nicht weit. Ist der LF10 voll, rückt der GW-T mit weiteren Freiwilligen nach. Auf ihm befinden sich 300 Meter Schlauch – bei der Feuerbekämpfung sollte man den Bedarf an Reichweite nicht unterschätzen.
Nach einem Einsatz werden genutzte Schläuche nach Kappelrodeck gebracht, wo sich der Schlauchpool befindet. Dort werden die Schläuche nicht nur in einem Schlauchturm getrocknet, sondern sie werden auch nach jedem Einsatz geprüft, ob sie ihn schadlos überstanden haben. Im Ernstfall wird das Löschwasser mit 10 bar Druck durch die Schläuche getrieben – mehr als in jedem LKW-Reifen. Im Schlauchpool wird daher auch geprüft, ob die Schläuche diesem extremen Druck noch standhalten.
Das zweite Löschfahrzeug
Das zweite Löschfahrzeug LF 8-TS (LF8) rückt bei größeren Einsätzen oder bei unklarer Löschwasserversorgung mit aus. Es führt zwei Pumpen mit, eine davon eine mobile Motorpumpe von Magirus, sodass auch aus offenen Gewässern Wasser entnommen werden kann.
Die Zukunft
Die Seebacher Feuerwehr hat 2018 eine eigene Jugendfeuerwehr gegründet, um den Nachwuchs für die Aufgabe zu begeistern und um den Zusammenhalt der Truppe zu vermitteln. Für die junge Truppe gibt es eigene Räumlichkeiten und einen eigenen Gemeinschaftsraum, falls man doch nicht „mit den Alten abhängen“ möchte. Neben dem speziellen Training für junge Leute stehen noch viele gemeinsame Übungseinsätze auf dem Programm.
Bei aller Liebe zu den bestehenden Fahrzeugen werden die beiden Klassiker bald ersetzt: Der LF8 und der GW-T erhalten bald aktuelle Versionen. Sie werden besser geeignet für die Bergtouren sein und moderne Ausrüstung mitführen.